Willkommen beim Council of World Elders | Healing the Earth for World Peace 
Natur mit Wasserfall
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Rede 3. Kongress

Eröffnungsrede von Karin Tag auf dem 3. Kongress des Council of World Elders am 28. September 2013 im Kongress Center des Kurhaus Bad Homburg, Deutschland

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebes Auditorium, Herr Präsident, meine verehrten Herren Konsul und Botschafter,

ich möchte mich bedanken, dass Sie mit Ihrem Hiersein den Council of World Elders unterstützen und möchte mich zu dieser Gelegenheit über die Hintergründe und Ziele dieses Kongresses ausdrücken.

 

Ich habe Sie alle hierher eingeladen, um mit Ihnen gemeinsam darüber nachzudenken, wie es dem einzelnen Menschen möglich sein kann, für unseren Planeten Erde einzustehen und die einzelnen Volksstämme zu bewegen, sich einander zu nähern als seien sie eine einzige Familie. Wir alle spüren in diesen besonderen Jahren, dass sich die Lebensumstände auf der Erde drastisch verändern und die Folgen, wie Umweltzerstörungen, deutlich bemerkbar machen. Umweltverschmutzung und ökologische Eingriffe, die weltweit geschehen sind, haben spürbare Folgen hinterlassen, die nachfolgende Generationen massiv beschäftigen werden. Wir alle leben in einer Gesellschaft, die sich immer mehr von alten kulturellen Hintergründen entfernt und immer mehr in eine zerstörerische Haltung gegenüber den natürlichen Ressourcen unserer Erde verfällt.

Immer weniger finden die Kenntnisse und Kulturen der nativen Völker der Erde Beachtung, die Hüter alter Traditionen sterben langsam aus. Tausende Tierarten verschwinden von unserem Planeten, vielleicht für immer von uns ausgerottet.

Kinder wachsen in einem Umfeld auf, indem sie in der industriell orientierten Welt mehr von Computer verstehen lernen, als über die einzelnen Volkstämme und deren wichtige Weisheiten in Beziehung auf Natur, Umwelt, Medizin und ökologisches Denken.

In unserer Geschichte, in der Geschichte der Menschheit, gab es immer wieder das Vergehen, dass Völker vertrieben und gemordet wurden, um an Land, Edelmetall, Öl und andere Ressourcen zu gelangen. Wälder wurden gerodet, Meere zerstört und Wissen um natürliche Lösungen vieler Probleme wurde vernichtet. Mit dem Vertreiben der Völker zum Beispiel aus dem Regenwald gehen der Menschheit wichtige medizinische Erkenntnisse unwiederbringlich verloren, die vielleicht Millionen Menschen das Leben retten könnten.

Heilmethoden, die einen wichtigen Grundstein gelegt haben für unsere heutige moderne Medizin, werden dabei unwiederbringlich zerstört. Pflanzen werden vernichtet, die nachfolgenden Generationen eine gesunde und glückliche Zukunft geschenkt hätten.

Die Zerstörungsgewalt ist so herzlos und groß, dass sogar in jedem kleinsten Winkel dieser Erde Müll, Gift und lebensbedrohliche und genverändernde Strahlung achtlos verbreitet wird. Man kann das Gefühl bekommen, der Mensch sei dabei, sich selbst zu vernichten, weil sein Herz für die Erde, die Tiere, Pflanzen und die Menschen, die sich diesen Lebensraum teilen, verschlossen ist. In industriellen Ländern geht der Respekt vor dem Leben und dem Altern verloren und die Kinder werden dazu erzogen, sich nur dem materiellen Zugewinn hinzuwenden. Es hat mich oft wütend und verzweifelt gemacht, wenn ich selbst erlebt habe, wie verschlossen die Menschen gerade den alten Kulturen gegenüber sind. Die Museen der westlichen Länder sind voll von gesammelten Kunstwerken, die Zeugnisse besonderer Kulturen sind, welche dem Druck der Gesellschaft durch Krieg und Mord gewichen sind. In meiner Wirkungszeit in namhaften europäischen Museen habe ich selbst gesehen, wie prall gefüllt die Sammlungen sind mit den unterschiedlichsten Gegenständen und Zeugnissen einer vergessenen Welt. Diese kulturellen Objekte werden dort ihres materiellen Wertes wegen aufbewahrt. Oft habe ich mich beim Betrachten der Kunstwerke gefragt: Wer hat diese Gegenstände gemacht? Wozu haben sie gedient? Wo sind die Völker, die es geschafft haben, Bauwerke mit einfachsten Mitteln zu errichten, die in der heutigen Zeit moderne Maschinen nicht verwirklichen können?

Uns allen muss bewusst sein, dass in den alten Kulturen immenses Wissen eingeflochten ist, wie die Buchstaben in einem Text, den man nur entschlüsseln muss. Versucht man sich heute mit kulturellen Traditionen über das ethnologische Maß hinaus zu beschäftigen, öffnet sich das Herz für Perspektiven, die Ungeahntes möglich machen.

Die Weisheiten der Naturvölker gehen weit über das medizinische Maß hinaus. Sie enthalten traditionelle Lösungen für gesellschaftliche Probleme aller Art und bieten die Chance auf ein friedliches Leben mit der Natur im ökologischen Gleichgewicht. Früher waren es die Ältesten, die den Kindern die wichtigsten Botschaften und Inhalte vermittelt haben, die ihnen halfen, mit der Natur in Harmonie und Gleichklang ein ausgeglichenes Leben zu führen.

Die industrialisierte Gesellschaft hat dazu unbewusst beigetragen, dass durch das brutale Vernichten ethnologischer Volksgruppen ein kollektives Vergessen um Werte und Herzensbildung eingesetzt hat, welches katastrophale, spürbare Auswirkungen erwirkt hat.

Menschen, wie die Guarani Indianer in Brasilien, wurden ihres Lebensraumes beraubt und man hat sie aus ihren Traditionen entrissen. Sie ertränken ihren entwurzelten Kummer im Staub der Straße in Selbstmord und Alkohol. Weltweit werden native Völker vertrieben und ihres Landes beraubt. Die Wälder der Erde verschwinden und Kinder verlieren Kenntnisse über Pflanzen, Kräuter und natürlichen Obst- und Gemüseanbau. Ich habe Kinder kennen gelernt, die ernsthaft glauben, Hamburger wachsen in einem Kühlschrank!

All das hat mich tief bewegt und ich habe in meinem Herzen einen tiefen Schmerz empfunden. Ich habe selbst Kinder, die keine Großeltern mehr haben, die ihnen Geschichten erzählen können aus denen sie Lebensweisheit und Trost schöpfen können. Das habe ich als schweren Verlust empfunden.

Plötzlich ist in mir das Herz einer Mutter wach geworden und ich habe mich gefragt, was geschehen muss, um all das vorhersehbare Unglück für den Planeten Erde abzuwenden. Kann ich als einzelner Mensch dazu beitragen ein Stück der Vergangenheit meiner Vorfahren wieder gut zu machen, die mit dazu beigetragen haben, das Völker ihrer Ethnologie wegen gemordet wurden? Ich machte mich auf die Suche nach dem Wissen und den Inhalten, die in den einzelnen Kulturen wie ein wertvoller Schatz enthalten sind. Meine Neugier zwang mich dazu über 20 Jahre nach dem Sinn zu forschen, der in allen Dingen steckt. Ich bereiste die Welt und ich lernte Menschen kennen mit offenen Herzen und den Augen voller Liebe für den Planeten Erde. Ich spürte nicht nur kulturelle Berührung, sondern mein Herz ging auf für die einfühlsame Art den Planeten als eine Mutter zu empfinden, was in jeder Kultur eine fundamentale Erkenntnis ist. Ich lebte mit den Menschen und teilte mit ihnen die Einsicht, dass man nur mit einem geöffneten Herzen verstehen kann, was es bedeutet, diese Mutter Erde zu lieben. Ich begann, Mutter Erde als meine Mutter zu betrachten, und ich verstand die vielen einfachen, naturnahen Menschen als Freunde, als Familie, als Bruder und Schwester. Ob in Indien, in Nepal, Peru, Brasilien, Afrika, Australien – überall waren die Herzen offen für meinen Wunsch eine Familie zu haben, die nicht nach Abstammung oder Religion fragt. Ich wurde mit offenen Armen empfangen, egal, welches Volk ich besuchte, und nun darf ich viele Stämme der unterschiedlichsten Kulturen meine Freunde nennen. Das hat mich auf der einen Seite sehr glücklich gemacht, aber auf der anderen Seite war es mir nicht genug. Ich war mit Menschen befreundet, die verschiedenen Stämmen angehörten, die sich zum Teil bekämpften. Es waren aber beide Seiten meine Freunde. Da wollte ich nichts mehr als den Frieden unter den einzelnen Parteien und Völkern, denn alle waren mir ans Herz gewachsen. Ich fasste den Mut, sie an einen Tisch zu bringen, ins Gespräch miteinander zu bitten und erreichte damit Frieden.

 

Das war ein unglaublich beglückendes Gefühl. Den Menschen in die Augen zu schauen und zu wissen, dass sie sich nun als eine Familie betrachten, war eines der schönsten Glücksmomente in meinem Leben. Diese Erfahrung wollte ich teilen und ich erkannte, wie wichtig es ist, die Vertreter aller Kulturen der Erde, die Ältesten ihres Volkes, ins Gespräch zu bitten. Mir wurde bewusst, dass die Lösung vieler gesellschaftlicher und ökologischer Probleme nur gemeinsam erfolgen kann. In der Politik konnte ich diese Erkenntnis in meinem eigenen Land nicht finden.

Also machte ich mich auf in ein Abenteuer, an dem Sie heute Teil haben.

 

An diesem Wochenende teilen Sie mit mir die Idee, die Vertreter der einzelnen Völker zusammen zu bringen und sprechen zu lassen. Sie sprechen von Lösungen und Ideen, die religionsneutral und in der Absicht des Friedens dienen. Sie alle teilen mit mir meine Idee, dass es doch einem einzelnen Menschen gelingen kann, aufmerksam auf etwas zu machen, was kostbarer ist als Geld und Macht. Es geht um das Leben unserer Kinder und Kindeskinder. Es geht um unsere Mutter, den Planeten Erde und den Frieden unter den Völkern der Erde. In den letzten drei Jahren habe ich mit all meinen bescheidenen Möglichkeiten versucht etwas Gutes zu bewegen. All die Menschen, die heute hier her gekommen sind, haben meinen Wunsch verstanden und meine Gebete gehört.

 

Es ist nicht leicht, als Einzelner mit dieser Idee zu beginnen. Das kann ich Ihnen sagen. Wenn Sie hier in Deutschland beginnen, die Schamanen und Ältesten der verschiedenen Nationen einzuladen, damit man sie kennen lernen kann, blüht immer noch das garstige, giftige, misstrauisch rassistische Denken. Ein Stachel, der tief in die Wunde des Friedens sticht. Entweder man glaubte, ich betriebe eine Sekte, wurde als Esoteriker betitelt oder man warf mir materielle Interessen vor. Aber das alles war mir egal. Mein Herz war so weit offen für die Idee, auch als Einzelner etwas verändern zu können, dass ich über 20 Jahre lang dafür gekämpft habe, dass solche Vorurteile begraben werden können. Unglaublich freue ich mich darüber, dass mit dem Council of World Elders nun seit 3 Jahren sehr erfolgreiche Projekte umgesetzt werden konnten. Ich habe Brücken gebaut, die Kindern helfen in die zu Schule zu kommen, Bäume gepflanzt, Brunnen gebaut und ökologische Projekte vorangetragen. Und ich habe den Vertretern der Völker der Erde eine Stimme gegeben. Es ist mir wichtig, dass auch in Zukunft weitere Projekte dazu dienen, die alten Kulturen lebendig zu halten. Kunstgegenstände, wie wir sie heute hier im Foyer betrachten dürfen, sind die Zeitzeugnisse jenes Wissens, das wir den alten Völkern verdanken. Ich bin dankbar, dass wir diese Gegenstände heute hier zeigen dürfen und hoffe, dass wir erreichen können, dass diese wertvollen Kunstwerke in ihr Land zurückgeführt werden können.

 

Als Mutter meiner Kinder habe ich Sie heute hierher eingeladen, um mit Ihnen meine Liebe zu teilen. Es ist eine Liebe für unseren Planeten und den Frieden auf allen Ebenen. Dieser Planet braucht unsere Liebe, er braucht eine Wende im Miteinander unter den Menschen.

Tief bin ich berührt, dass Sie, mein verehrter Präsident und Sie, meine Herren Botschafter und Konsulen, hier sind und dass Sie dieser Herzenseinladung von mir gefolgt sind. Verehrter Herr Präsident, Sie haben das vollbracht, was mein Herz sich für alle Völker dieser Erde wünscht. Sie haben ein Land befriedet, indem Sie der Meditation und ihrer beruhigenden Kraft einen offiziellen Raum in Ihrem Land gegeben haben, friedliche Kräfte zu entwickeln. Sie haben gezeigt, dass man sehr wohl mit alternativen Mitteln die Welt verändern kann, wofür Sie meinen uneingeschränkten Respekt und mein ganzes Herz haben. Mit Ihrem Hiersein erweisen Sie den Ältesten aller Völker der Erde Respekt und Aufmerksamkeit, wofür ich Ihnen sehr danke. Es ist genau das eingetreten, was ich mir gewünscht habe.  Mein besonderer Wunsch, dass die Ältesten der Erde eine Stimme erhalten, hat sich mit Ihrem Hiersein ein großes Stück weit erfüllt, jenseits von politischen oder materiellen Hintergedanken. Mein großes Kompliment für dieses große Zeichen und die damit verbundene Ehre für die Mitglieder dieses Rates. Auch den Herren Botschaftern und Konsulen mein Dank für diese Auszeichnung unserer Idee der Völkerverbundenheit. Ich hoffe, es werden noch andere, führende, politische Persönlichkeiten ihrem beispielhaften Handeln folgen und die Stimmen der Vertreter dieses Rates würdigen. Ebenso werden wir in der Zukunft weitere Älteste weiterer Volkstämme in den Rat aufnehmen, um Mutter Erde eine noch kraftvollere Stimme zu verleihen.

 

Mit dem Council of World Elders sollen weder religiöse noch materielle Ziele verwirklicht werden. Wir wollen gemeinsam erreichen, dass wir in Krisensituationen befriedend und balancierend wirken und dass humanitäre Hilfe so geleistet wird, dass der kulturelle Rahmen des jeweiligen Volkes nicht beschädigt, sondern erhalten wird.

Als Präsidentin des Council of World Elders, stellvertretend für die Mitglieder dieses Rates, möchte ich die Völker aller Nationen heute dringend zum Frieden aufrufen. Ich rufe jeden einzelnen in diesem Auditorium auf, sich anhand des Beispiels dieses Councils zu vergegenwärtigen, dass es sich lohnt, als Einzelner für den Frieden einzustehen. Meditation, Gebet und Glaube, egal, in welchem religiösen Rahmen ausgeführt, ist ein Mittel, um das Bewusstsein der Menschen zu verändern und Frieden zu entwickeln. Herr Präsident Chissano selbst wird Ihnen davon berichten. Sie werden Menschen kennen lernen, die ich in den vergangenen Jahren lieben gelernt habe. Es sind Häuptlinge, Stammesführer und Könige unter ihnen, die aber vor allem eins sind: sie sind in Liebe. In Liebe für den Planeten Erde und seine Schönheit. Sie kämpfen auf ihre bescheidene Art und Weise mit mir gemeinsam für eine besser Welt für unsere Kinder und Kindeskinder.

Sie werden erleben, dass man selbst aus einer Wüste wieder ein Paradies machen kann, wenn man die Natur versteht und die Liebe aufbringt, sie zu gestalten und zu heilen. Sie werden Möglichkeiten kennenlernen, die meinen großen Respekt haben, denn sie werden unseren Kindern in der Zukunft Nahrung. Wasser und eine gesunde Umwelt garantieren. Sie werden eine Reise in die verschiedensten Kulturen dieser Erde unternehmen, die Ihnen eröffnet, dass es etwas sehr wichtiges zu tun gibt. Eine Aufgabe, die unsere ganze Hingabe und Aufmerksamkeit erfordert. Wir müssen gemeinsam versuchen die Welt wachzurütteln und den irren Versuch wagen, die Erde um jeden Preis zu heilen, damit wir das wieder gut machen, was wir uns in der Vergangenheit zu Schulden kommen lassen haben. Stellvertretend für diesen Rat der Ältesten rufe ich alle Menschen dieser Erde auf, die Augen und vor allem das Herz vor Mutter Erde nicht zu verschließen.

Sehen Sie nicht weg, wenn die letzten Naturvölker ihre Heimat verlieren, oder die letzten Baumriesen der Erde dem unüberlegten Bau von Betonanlagen weichen müssen. Öffnen Sie Ihr Herz einen kleinen Augenblick und werden Sie bewusst, dass es Zeit ist, etwas zu unternehmen. Fast überall hat die Politik Beratung nötig. Möglicherweise können wir es schaffen, mit einer neutralen Institution beratend zur Seite zu stehen in einem Prozess, der die gesamte Weltbevölkerung betrifft. Vielleicht fragen Sie sich, wie ein einzelner etwas bewirken soll in diesem großen Mühlrad der Bürokratie. Vielleicht zweifeln Sie daran, dass ein Einzelner etwas verändern kann. Ich beweise es Ihnen gerade in diesem Augenblick. Mein Glaube, mein Herz und mein Wunsch nach einer Lösung haben diese Menschen hierher gebracht. Vielleicht habe ich nur einen winzigen Stein ins Rollen gebracht, der ohne mich in der Zukunft etwas Großes bewirken kann. So, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings am anderen Ende der Welt einen Tornado auslösen kann. Dabei geht es nicht um mich, sondern es geht um meine große Liebe. Es geht um meine Mutter. Um Mama Erde und ihre lieben Kinder. Ich möchte, dass sich meine Mutter wohl fühlt und weiß, dass sie eine Chance hat gesund zu werden. Ich will, dass sie weiß, dass ich für sie kämpfe und alles mir Mögliche tun werde, um sie zu beschützen. Ich will, dass die Bäume wissen, dass ich ihr Freund bin und dass die Völker der Erde wissen, dass ich in Frieden komme und sie als meine Familie betrachte. Wir alle schlafen unter dem selben Himmel auf der gleichen Erde, egal welche Religion wir pflegen oder welche Hautfarbe wir haben. BITTE, ich bitte Sie von Herzen, lassen Sie uns doch die Vorurteile begraben und in diesem Moment gemeinsam erkennen, dass wir Lösungen brauchen, die uns allen mehr bedeuten, als Geld und Macht. Bisher war dieser Weg steinig und schwer, doch mit jedem Kongress steigt in mir die Hoffnung, dass die Menschen durch den Zusammenschluss der Mitglieder dieses Rates eine Hoffnung auf wirkliche, ehrliche Veränderung haben. Bitte, verstehen Sie, dass die Mitglieder dieses Rates keine religiösen oder materielle Absichten haben. Sie kommen mit ehrlichem, geöffneten Herzen, um einen Beitrag für die Menschheit und ihren Frieden zu leisten. Sie sind alle hierher gereist, um Ihnen zu beweisen, dass sie mit offenem Herzen bereit sind, ihre Erfahrungen zu teilen und gemeinsame Lösungen zu finden, bevor es zu spät ist.

Wenn die letzten Bäume gefällt sind, und die letzten Stämme ausgerottet sind, wird es niemanden mehr geben, der uns beraten kann. Wenn die Zeit verrinnt, ohne das wir uns bemüht haben, die letzten Vertreter der Naturvölker zu hören, wird ihr Wissen für immer verloren sein. Wenn der letzte Ozean vergiftet ist, wird es keine Zeit mehr geben, sich an den Frieden zu erinnern.

 

Im Namen diese Rates bitte ich Sie alle, diesen Moment nicht zu verpassen und dieser Idee eine Chance zum Wachsen zu geben. Wir brauchen Unterstützung, denn ich allein kann es nicht schaffen. Dieser Rat verdient es, unterstützt zu werden. Wenn Sie sich berufen fühlen, uns zu helfen, dann kann dieses Projekt die Welt nachhaltig verändern, daran glaube ich und dafür will ich, solange ich lebe, kämpfen. Dieser Kongress soll unsere Herzen öffnen für das, was die Ältesten uns erzählen können, damit wir verstehen lernen, wie wir unsere Zukunft bewahren können. Ich bitte Sie innständig, die Brisanz unserer Versammlung zu erkennen und werbe höflich um Ihre Unterstützung. Meine Freunde, die Mitglieder des Council of World Elders und deren Unterstützer, reichen Ihnen friedlich die Hand und sagen Ihnen, dass wir eine Familie sind.

 

Ich danke allen Helfern, die diesen Kongress organisiert und mitgestaltet haben. Den Freiwilligen, den Organisatoren und Ihnen, dem Publikum, dass Sie mir die Freude gemacht haben hier zu sein. Ich habe diesen Kongress finanziert, weil ich weiß, dass es Zeit ist für Veränderung. Lassen Sie es uns doch gemeinsam teilen und gestalten.

 

Ich möchte, dass, wenn ich einmal sterben werde, die Erde meinen Namen kennt. Dass sie meine Liebe gefühlt hat durch die Bäume, die ich gepflanzt habe. Dass sie durch das Lachen der Kinderherzen geschaut hat, die ich gerettet habe. Mein Wunsch ist, dass die Erde durch all meine Taten gefühlt haben wird, dass ich sie und ihren Schöpfer liebe. Wenn ich beim Schließen meiner Augen sagen kann, dass ich das Lachen meiner Enkel und Urenkel in Frieden weiß, dann bin auch ich in Frieden. Dann weiß ich, wofür ich dieses Leben gelebt habe.

 

Karin Tag, Gründerin des Council of World Elders

28. September 2013